Der Große Brand 1780
Der Sommer 1780 ist ungewöhnlich trocken. Auch der September bringt noch keine Milderung der spätsommerlichen Hitze. Als am 18.September nachmittags in einem Gebäude der Vorstadt in der Nähe des Weidaischen Tores ein Feuer ausbricht, haben die Flammen leichtes Spiel. Trotz sofort einsetzender Löschversuche greift das Feuer rasch um sich und springt, begünstigt durch starken Wind, nach kurzer Zeit auf die Innenstadt über.
Schnell finden die Flammen an mehren stellen Nahrung, letzte Löschversuche sind ebenso erfolglos wie das Bemühen der Bürger, wenigstens einige Habe zu retten. Zwei Stunden nach Ausbruch wütet das Feuer bereits in der gesamten Innenstadt.

Gera nach dem Großen Brand von 1780 Deckfarbenmalerei,
Tobias Jaeger / Foto: U. Fischer
Panikartige Flucht, zum Teil durch die bereits brennenden Stadttore, erfasst die Geraer. Atemlos verharren die Flüchtigen außerhalb der Stadt, kaum mehr als ein hastig geschnürtes Bündel tragend und schauen fassungslos zurück auf das Flammenmeer, die in Asche zerstiebenden Häuser..
Jener 18.September 1780 war sicher einer der traurigsten Tage in der Geschichte Geras. Schon 1639 und 1686 und 1733 wurde Gera von Brandkatastrophen heimgesucht, doch keine vernichtete so umfassend (90% aller Gebäude) die Stadt.