Höhlerplan Höhlerplan
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Höhlerlegende
Altbergbau in der
Umgebung von Gera
Goldbergbau
Saalfeld/Kamsdorfer
Bergrevier
Mineralienvielfalt
Ostthüringens
Computer
(Wissenswertes über Uran)
Ronneburger
Uranerzlagerstätten
Lobenstein/Hirschberger
Bergbaugebiet
Minerale der Umgebung
von Gera
UV-Show
Videoraum
Notausstieg

Zu den Besonderheiten des Zentrums der ostthüringischen Großstadt Gera gehören 5-11 m tiefe Gänge und Nischen unter vielen Häusern, Plätzen und Straßen. Privilegierte Bürger ließen sie im 17. und 18. Jahrhundert durch Bergleute zur gleichmäßig kühlen Lagerung des selbst gebrauten Bieres auffahren. Einer dieser Tiefkeller - in Gera und Umgebung Höhler genannt - bildet die natürliche Umgebung dieser einzigartigen Dauerausstellung.

Eingangsbereich mit Handhaspel Bereits ein Blick auf die Karte Ostthüringens im Eingangsbereich lässt reiche bergbauliche Traditionen erahnen. Kopien von Rissen und Bergakten, Fotos von vorgeschichtlichen Ausgrabungsgegenständen, Halden, Mundlöchern und Tagebauen belegen den Gold-, Silber- und Kupfer-, vor allem aber den Eisenerzbergbau in zurückliegenden Jahrhunderten sowie die großräumige Gewinnung von Uranerzen bis in jüngste Vergangenheit.

Über 27 Stufen gelangt der Besucher in die geheimnisvollen unterirdischen Gewölbe. Ein eindrucksvolles Bild empfängt ihn: Ein langer Gang, gedämpftes Licht, Nischen zu beiden Seiten, in denen einst das edle Nass lagerte. Heute zieren die meisten formschöne Vitrinen. Vitrine

Tirolitkristalle und Azurit vom 'Diebeskasten' auf dem Roten Berg bei Saalfeld Realgar aus dem Tagebau Culmitzsch-Süd UV-Show
Gersdorffitkristalle aus dem historischen Bergbaugebiet um Lobenstein-Hirschberg UV-Show Farblose Gipskristalle aus dem Tagebau Lichtenberg
Kugelige Psilomelanaggregate auf Calcit aus dem 'Frommschacht' in Kamsdorf Fluoritwürfel mit Malachit aus dem Dolomittagebau Caaschwitz bei Gera Calcit-Sintergardine aus dem historischen Kamsdorfer Bergbau
Barytkristall aus dem Bergwerk Beerwalde im Ronneburger Revier Zonar gefärbter Wavellit aus dem Tagebau Lichtenberg Malachit aus der Grube 'Arme Hilfe' in Ullersreuth bei Hirschberg

Gold, Gold, Gold...
Wen fasziniert dieses Edelmetall nicht! Auch in Ostthüringen wurde es in Elster, Weida und anderen Fließgewässern gewaschen. Eine Nische stellt den Goldbergbau vergangener Jahrhunderte vor und zeigt heutige Goldsucher in Aktion. Natürlich fehlen auch Goldflitter und kleine Nuggets aus der Umgebung von Gera nicht.

Saalfeld/Kamsdorf - eines der ältesten Bergreviere in Mitteleuropa
Ein bergmännisch ausgebauter Abbau, Haufwerk und das Großdia eines Weitungsbaus versetzen den Besucher unwillkürlich in das traditionsreiche Bergrevier Saalfeld/Kamsdorf.

In drei Vitrinen werden die Minerale dieses berühmten Gebietes vorgestellt:
In der ersten Vitrine dominieren das Goldgelb des in mühevoller Arbeit über Jahrhunderte geförderten Chalkopyrits, das leuchtende Grün des Malachits und das Azurblau des Azurits sowie weitere Kupferminerale.

Wenige Meter weiter ein völlig anderes Bild: Das Gelb, Braun und Schwarz der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts großräumig geförderten Eisen- und das Schwarz der gelegentlich gemeinsam mit ihnen vorkommenden Manganminerale herrschen vor. Einen herrlichen Kontrast dazu bilden die wasserklaren oder weißen, fast wie Diamanten glänzenden Nadeln des Aragonits.

Violette, pfirsichblütenrote und rosa Farbtöne ziehen die Besucher in der nächsten Vitrine in ihren Bann. Vorgestellt werden die als Rohstoff für die Erzeugung des "wahren Blaus" für die Porzellanmanufakturen abgebauten eher unscheinbaren Kobalterze Skutterudit und Asbolan sowie die durch Verwitterung aus ihnen entstandene herrliche Kobaltblüte oder der "Kobaltsinter". Desweiteren sind neben den typischen Kamsdorfer Calciten und Baryten schöne Antimonit-, Bournonit- und Tirolitstufen zu sehen.

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Computer - Wissenswertes über Uran
Viele Fragen bewegen den Besucher: Wie sieht das Element Uran aus? Wie gefährlich sind Radon und seine Zerfallsprodukte? Wo lagern die größten bisher bekannten Uranvorräte der Welt? Wie weit reichen Alpha-, Beta- und Gammastrahlen? An einem Computer-Terminal kann sich der interessierte Besucher auf anschaulichen Bildschirmtafeln Informationen zu dem Thema "Wissenswertes über Uran" abrufen. Das Berühren des Monitordisplays an der entsprechenden Stelle genügt und der Computer gibt die gewünschte Antwort.
Uran ist ein silberweißes, weiches, radioaktives Metall, das in der Natur nicht in gediegenem Zustand vorkommt. Es gibt gegenwärtig ca. 210 bekannte Uranminerale - das wichtigste Uranerz ist das Uraninit - die Pechblende.
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Bei der vollständigen Spaltung von 1kg 235Uran wird eine Energie von 24.000.000 kWh frei. Das entspricht der Energie, die bei der Verbrennung von etwa 3.000 t Kohle erzeugt wird.
Die Menschheit lebt seit Urzeiten mit der Strahlung der Natur. Der "Durchschnittsdeutsche" erhält unvermeidlich eine mittlere natürliche und zivilisationsbedingte Strahlendosis von etwa 2,5 bis 8 Millisievert (mSv) pro Jahr. Der Grenzwert der effektiven Dosis beruflich strahlenexponierter Personen liegt bei 50 mSv/Jahr.
In der Natur existieren 64 radioaktive Isotope, die sich auf 30 Elemente verteilen. Eines davon ist Uran. Unter Aussendung von Alphastrahlen (Heliumkerne), Betastrahlen (Elektronen) und Gammastrahlen (elektromagnetische Wellen) zerfällt es spontan über eine ganze Reihe von sogenannten Tochterelementen zu Blei.
Bei Beschuss mit Neutronen kann der Kern des Uranisotopes 235 auch künstlich in die Elemente Barium und Krypton gespalten werden.
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Ronneburg - eines der größten Uranlagerstätten der Welt
Interessant und anschaulich gestaltete Tafeln, Grafiken, Fotos und Zeitdokumente ermöglichen einen sachlichen Einblick in den bis zur Wende streng geheimen Bereich der ehemaligen SDAG Wismut. Der Betrachter kann die Entwicklung der thüringischen Betriebe von den Tagebauen der Zechsteinlagerstätte Culmitzsch über die Entdeckung des größten europäischen Uranvorkommens um Ronneburg, dessen Aufschluss und Abbau durch die Schächte Schmirchau und Lichtenberg, Reust, Paitzdorf, Beerwalde und Drosen sowie den riesigen Tagebau Lichtenberg bis zur Einstellung der Förderung am 1.Januar 1991 schlaglichtartig verfolgen.
Der vier Jahrzehnte währende Uranerzbergbau brachte eine Vielzahl interessanter Minerale hervor, die ohne ihn in diesem Gebiet wohl niemals hätten geborgen werden können. In drei Vitrinen wird ein beachtlicher Teil der bis 1989 nicht nur für die Museen, sondern auch für den Bergmann verbotenen "Welt der Minerale" der Ronneburger und Culmitzscher Lagerstätte vorgestellt.

Großes Interesse findet immer wieder das einst Geheimste des Geheimen, der Uraninit. Gezeigt werden zwei Stufen mit deutlich sichtbarer schwarzer Pechblende - wie der Bergmann das Mineral nennt. Zwei Tischvitrinen am Eingang verdeutlichen anhand von Autoradiografien und erzmikroskopischen Aufnahmen, wie das Erz in der Regel vorkam: feindispers im Gestein verteilt.

In der nächsten Vitrine dominieren das Gelb des in der Umgebung auch als "Katzengold" bezeichneten Pyrits sowie des Chalkopyrits, das Schwarzbraun der Eisenminerale sowie die farblosen bzw. grau, rot, braun oder schwarz gefärbten Quarzkristalle. Deutlich hebt sich davon das leuchtende Rot des Cinnabarits aus dem Bergwerk Reust, des Realgars aus Culmitzsch sowie des Achats und Karneols aus Drosen ab.

Die gegenüber liegende Vitrine veranschaulicht die Farbenvielfalt und den enormen Formenreichtum des in der Ronneburger Lagerstätte weit verbreiteten Calcits (Kalkspat). Niemand hat bisher die unterschiedlichen Ausbildungsformen des Minerals in Ronneburg untersucht oder auch nur gezählt! Pseudomorphosen von Dolomit nach Calcit, eine prächtige Sideritstufe und kugelig ausgebildete Huntitaggregate runden das Bild ab.
Exzellente Barytstufen (Schwerspat), bizarre, bis 7cm lange Gipskristalle, die leuchtenden Farben sekundärer Uranminerale und die weltbekannten Ronneburger Wavellitrosetten finden ebenso die Aufmerksamkeit, wie mehrere cm lange Viivianitkristalle oder das organische Mineral Whewellit.

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Lobenstein/Hirschberger Bergbaugebiet
Die Vitrine zum Lobenstein/Hirschberger Bergbaugebiet stellt ein echtes Kleinod, eine wahre Fundgrube für jeden Mineralienliebhaber dar. Noch heute zeugen kleine Halden und einige Mundlöcher vom einstigen Eisenerzabbau. Zwei Drittel der bisher aus dieser Gegend bekannten Minerale werden erstmals geschlossen der Öffentlichkeit präsentiert.
Neben den prächtigen Sideritstufen vom Tännig und den im satten Grün leuchtenden Malachitkristallen lassen etwa 1,5 cm große Gersdorffitkristalle das Herz jedes Mineraliensammlers höher schlagen. Aus diesen Gruben stammen auch die erstmals auf der Welt beschriebenen Minerale Bismutit und Symplesit, weitere interessante Arsenate und die erst in letzter Zeit nachgewiesenen seltenen sekundären Wismutminerale.
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Minerale der Umgebung von Gera
Wieviel ästhetische Schönheit, welchen Reichtum an Formen und Farben die Erde Ostthüringens birgt, veranschaulichen auch die ausgestellten Minerale aus der Umgebung Geras, dem Tagebau Caaschwitz, aus den Steinbrüchen Neumühle, Rentzschmühle, Kahlleite, Henneberg und von vielen weiteren Fundpunkten.

Beeindruckende UV-Show untertage
In einem Gang auf halber Treppenhöhe entdeckt der Besucher fünf weitere Vitrinen. Vom bisher Gesehenen verwöhnt, beeindrucken ihn die meisten der gezeigten Minerale kaum. Nach 20 Sekunden zeigt sich ein völlig anderes Bild. Das weiße Licht in den Vitrinen erlischt. Bis auf die Fußbodenbeleuchtung herrscht Dunkelheit im Raum.
Beeindruckende UV-Show Ein leises Knacken ertönt. UV-Licht lässt die Exponate plötzlich in neuen Farben erstrahlen. Welche Schönheit besitzen selbst vorher unscheinbare derbe Minerale! Fast das gesamte Farbspektrum ist vertreten. Kräftiges Purpurrot, Karmesinrot, Blau, Violett, Gelb, Orange, Grün und Weiß leuchten aus dem Dunkel. Neue Lichtpunkte kommen hinzu. Das kurzwellige UV-Licht hat sich inzwischen zugeschaltet. Das menschliche Auge kann gar nicht alles wahrnehmen, bis das weiße Licht wieder dominiert. Ein kurzer Schalterdruck und die Show beginnt von Neuem.
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