Pflanzenwelt Ostthüringens auf nur 0,7 ha
Ein Gartenrundgang ist wie ein Spaziergang durch
heimische Landschaften...

Eine Grüne Oase inmitten der Geraer Altstadt lädt zum Verweilen ein! Ein angenehmes Klima im Schatten alter Bäume, ca. 800 verschiedene Pflanzenarten, eine natürliche Quelle und historische Baulichkeiten erwarten Sie hier.
Es ist die letzte noch erhaltene bürgerliche Gartenanlage vor der östlichen Stadtmauer. Hier entstandt 1895 die Stiftung eines Botanischen Gartens durch den Textilunternehmer Walther Ferber. An diese Zeit erinnert noch das denkmalgeschützte Gartenhaus mit Turm.
Das Ferbersche Gartenhaus wurde 1864 im spätklassizistischen Stil errichtet. Gleichzeitig entstand die bürgerliche Gartenanlage im Landschaftscharakter. Seit 1898 wohnten im Turmhaus die Geraer Stadtgärtner. Nach der Sanierung (1990-1995) wird es von der "Grünen Schule" für Vorträge und Ausstellungen genutzt. Die gelungene Verbindung des Botanischen Gartens mit dem Museum für Naturkunde verknüpft theoretisches Wissen mit praktischem Erleben.

Grundriss Botanischer Garten
Grundriss Botanischer Garten Grundriss Botanischer Garten
  1. Turmhaus
  2. Gewächshaus
  3. Nisthilfen
  4. Wirtschaftsgebäude
  5. Terrarium
  6. Quelle
  7. Teich
  8. Farne, Schachtelhalme
  9. Feuchtwiese
  10. Forst
  11. Schlagflur
  12. Moor
  13. Laubwald
  14. Geologische Lehrwand
  15. Kompost
  16. Fels- und
    Schotterflur
  17. Halbtrockenrasen
  18. Koniferen
  19. Pflanzensystem
Grundriss Botanischer Garten Grundriss Botanischer Garten

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Pflanzenwelt Ostthüringens
Im Mittelpunkt steht die Ostthüringer Landschaft, die vom bäuerlich genutzten fruchtbaren Hügelland bis in die Höhen des Schiefergebirges reicht. Eingeschlossen sind die an Tier- und Pflanzenwelt so reichen Muschelkalkgebiete mit ihrer mediterranen Ausstrahlung sowie kleinere Teichgebiete.
Im dichten Nebeneinander wurden natürliche Lebensräume wie Laubwald, Halbtrockenrasen, Fels- und Schotterflur, Teich u.a. im Ausschnitt nachgestaltet. Wildpflanzenarten mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen an Licht, Wasser und Boden sind hier in ihrer Anpassung an oft extreme Lebensbedingungen zu beobachten. Viele Arten sind an ihren natürlichen Standorten in den mannigfaltigen Landschaften bedroht und benötigen speziellen Schutz. 70 dieser seltenen "Rote-Liste-Arten" Thüringens wie z.B. Trollblume, Flaum-Eiche und Pechnelke können Sie im Garten kennenlernen.
Im Pflanzensystem stehen die Pflanzen in Reih´ und Glied nach Familien sortiert. Blütenmerkmale geben diese Ordnung vor. Zu entdecken gibt es hier auch Heilpflanzen, Faser- und Färbepflanzen, Zierpflanzen, zugewanderte Wildpflanzen...

Laubwald
Das Frühjahrslicht am Waldboden ermöglicht Pflanzen mit Nährstoffspeicherung in Zwiebeln, Knollen und Wurzelstöcken einen Blütenreichtum schon zeitig im Jahr. Lerchensporn, Scharbockskraut, Anemonen und später der stark riechende Bär-Lauch locken auch schon im Frühjahr in den Botanischen Garten. Artenreiche Laubwälder mit diesen Pflanzen sind in Ostthüringen nur noch als Reste in Flusstälern und als Feldgehölze zu finden, aber auch schon im Geraer Stadtwald.
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Halbtrockenrasen
Im Frühling sind es Kuhschellen und Schlüsselblumen, später Sonnenröschen, Thymian und Flockenblumen und schließlich die Silberdisteln und Astern im Herbst, die mit ihren auffälligen Blüten Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anlocken. Dieser Reichtum braucht Nährstoffarmut und Trockenheit am Standort, um solche Arten aus südlicheren Regionen wachsen zu lassen. Ein Magerrasen verlangt außerdem regelmäßige Pflege durch Mahd oder Beweidung. Bereits am Stadtrand von Gera kann, z.B. auf der "Lasur", durch Schafe solche Pflanzenvielfalt erhalten werden.

Fels- und Schotterflur
Extreme Lebensbedingungen herrschen für Pfingst-Nelken und Streifenfarne in Felsspalten an der Oberen Saale, für Arten auf Felsterrassen und im herabbrechenden Gesteinsschotter. Der Schwärzende Geißklee ist in Ostthüringen als seltene Art an exponierten Felsen in den Flusstälern der Elster und Saale zu finden. Felsterrassen

Sumpf- und Wasserpflanzen
Die natürliche Quelle im Garten ist eine günstige Voraussetzung zur Gestaltung von Bachlauf, Teich und Sumpfwiese. Hier wachsen Pflanzen, die sich den extremen Bedingungen am und im Wasser hervorragend angepasst haben. In erfolgreicher Vermehrungskultur entwickelt sich am Teich die Kleine Seerose, eine seltene Schwimmblattpflanze, zu einem stabilen Bestand.
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Gewürzkräutergarten
Aromatische Pflanzen für die Küche finden sich in Felsfluren am Mittelmeer, auf heimischen Magerrasen, auch in feuchten Staudenfluren. Von Anis bis Zitronenmelisse - nach ihren natürlichen Ansprüchen gepflanzt - sind sie "mit allen Sinnen" zu erleben.

Geologische Lehrwand
Eine nahezu einmalige historische Gartenanlage ist die Geologische Lehrwand. Sie wurde 1898 von Geraer Lehrern am Stollenbrunnen, einer alten Trinkwasserquelle, errichtet. Es lockt ein Exkurs in die interessante heimische Erdgeschichte anhand 20 verschiedener Gesteinsarten vom Erdaltertum bis zu den Findlingen der Eiszeit. Geologische Lehrwand
Grüne Schule
Nisthilfen Pflanzen und ökologische Zusammenhänge anschaulich begreifbar zu machen ist Aufgabe der "Grünen Schule". Viele Themen werden für Gruppen angeboten. Die "Grüne Schule" fördert auch praktische Projekte im Botanischen Garten. Es entstand eine Anlage zum Schutz der gefährdeten Wildbienen. Die Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera errichtete Nisthilfen, um gefährdete Vögel und Fledermäuse zu unterstützen.
Mit seiner Pflanzenvielfalt, vor allem den alten Bäumen, dem Angebot an Wasser, Nahrung und Unterschlupf ist der Garten auch eine Oase für Tiere! Der Botanische Garten lädt zum Beobachten und Nachahmen ein! Arbeit der 'Grünen Schule' am Teich
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